Fremdsein in der Geschichte
Fremdsein in der Geschichte - Medienpädag. Zugang via Instagram auf die Migrations-geschichte im Ruhrgebiet des 19. und 20. Jahrhunderts.
Die Schüler*innen der Q2 erstellen in Kleingruppen einen Instagram Account aus der Sicht von sog. „Gastarbeiter*innen“ bzw. ihren Familienmitgliedern. Dabei setzen sie sich eigenständig mit verschiedenen Quellen- und Darstellungstexten auseinander. Bei der Konzeption des Accounts und der Planung der Inhalte werden sie von den Student*innen der FH Münster als außerschulische Lern-partner*innen sowie vom Lehramtsanwärter*innen und der Kurslehrerin unterstützt. Als Grundlage für den Instagram Account beziehen wir uns auf eine Fotoreihe „Hände- Türkische Zuwander*innen der ersten Generation und ihre Erinnerungen“ von Thomas Hoeren und Edzard Herlyn.
Unser Trailer

Inhalte von YouTube werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an YouTube weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.
Schritt für Schritt Anleitung
Schritt 1
Die Vorarbeit zum Projekt findet durch die Kursleitung der Klasse der Q2 statt. Das Thema „Fremdsein in der Geschichte“ wird von ihr vorbereitet und mit den Schüler*innen erarbeitet, sodass diese im Thema sind, wenn das Projekt startet. Der zeitliche Rahmen für das Projekt umfasst 2 Doppelstunden. Die Studentinnen der FH legen für jede Gruppe einen auf privat gestellten Instagram Account an, auf den alle Gruppen über die zur Verfügung gestellten iPads Zugang haben.
Schritt 2
Im zweiten Schritt bekommen die Schüler*innen eine Einführung, was sie in den nächsten 2 Doppelstunden erwarten wird. Im Zentrum des Projektes steht die Perspektivübernahme. Die Schüler*innen sollen die Perspektive historischer Personen übernehmen und aus ihrer Sicht Social Media Posts entwerfen. Die Teilnehmenden können sich hier entscheiden, ob sie Videos oder Bilder erstellen und diese als Posts, Storys oder Reels hochladen möchten. Wichtig ist hierbei, dass zu dem jeweiligen Content auch passende Texte formuliert werden.
Schritt 3
Für das Projekt wird die Klasse je nach Klassenstärke in 5er- bis 6er-Gruppen eingeteilt, in denen sie dann in beiden Doppelstunden zusammenarbeiten werden. Das Minimalziel dieser beiden Doppelstunden sind vier bis fünf Instagram Posts oder Storys. Hierbei kann sich die Gruppe selber überlegen, wie sie die verschiedenen Arbeiten innerhalb der Gruppe verteilen.
Schritt 4
Im 4. Schritt können sich die Schüler*innen entweder aus einer Vorauswahl von zehn Personen pro Gruppe eine Person aussuchen, über den/die sie ihre Posts verfassen und in dessen Rolle sie sich hineinversetzen oder aber sich eine eigene fiktive Person kreieren. Dabei sollen sich die Schüler*innen auf bereitgestellte Quellen beziehen und können auch selber recherchieren.
Schritt 5
Bei inhaltlichen Fragen steht der/ die Lehrer*in den Schüler*innen zur Verfügung, sollten bei den Schüler*innen medienpädagogische Fragen aufkommen, können sie sich vertrauensvoll an die (angehende) pädagogische Fachkraft wenden. Die Schüler*innen bekommen iPads zur Verfügung gestellt, über die sie die Post erstellen und bei Bedarf Fotos und Videos über ein Bildbearbeitungs- oder Schnittprogramm erstellen bzw. erarbeiten können.
Schritt 6
Am Ende des Projektes haben die Schüler*innen Zeit, sich mit ihren auf privat gestellten Accounts gegenseitig zu folgen und so die Umsetzung der anderen Gruppen anzuschauen. Des Weiteren können sie dann mit den anderen Accounts interagieren (beispielsweise liken, kommentieren, Direktnachrichten schreiben). Beendet wird das Projekt mit einer Reflexion, in der alle Schüler*innen äußern, was sie aus dem Projekt mitnehmen konnten, sowie was ihnen gut und weniger gut gefallen hat.
Einblicke in die Erarbeitung
Projektbericht der Schule
Über das von uns an der Loburg- Gymnasium Johanneum durchgeführte Projekt wurde auf der Schul-Homepage ein Bericht verfasst. Dieser Bericht ist über den unten eingefügten Link einsehbar.
Einblicke in die Ergebnisse
Medienkompetenzbereiche
- Bedienen und Anwenden: Die Schüler*innen kennen größtenteils die App Instagram und sollen diese auf dem Handy/Tablet kreativ, zielgerichtet und reflektiert einsetzen. Dabei lernen sie auch, die Informationen und Daten zu organisieren sowie strukturiert aufzubewahren
- Informieren und Recherchieren: Durch das Projekt wird gefördert, dass die Schüler*innen nach einer Informationsrecherche und -aufarbeitung die beschaffenen Informationen kritisch bewerten und unangemessene sowie gefährdende Medieninhalte erkennen und einschätzen können.
- Kommunizieren und Kooperieren: Durch die Plattform Instagram und die Veröffentlichung der Postings lernen die Schüler*innen, zielgerichtet Informationen unter Beachtung der Regeln für digitale Kommunikation und Kooperation in der Gesellschaft zu teilen. Außerdem lernen sie, Kommunikation und Kooperation zu reflektieren und im weiteren Verlauf zu optimieren: Dies geschieht dadurch, dass die Schüler*innen innerhalb ihrer Kleingruppen Postings (Fotos, Videos, Storys, Reels oder IGTV) vorbereiten, sie posten und durch das darauffolgende Feedback des Kurses reflektieren
- Produzieren und Präsentieren: Durch das Projekt und die Arbeit mit der App Instagram lernen die Schüler*innen, Medienprodukte adressat*innengerecht zu planen, zu gestalten und zu präsentieren. Darüber hinaus wird die Kompetenz gefördert, Aussageabsichten beurteilen zu können und die Wirkung auf mögliche Follower zu reflektieren. Wichtig ist hier auch, dass die Schüler*innen über rechtliche Grundlagen des Persönlichkeitsrechts etc. aufgeklärt werden
- Analysieren und Reflektieren: Durch die Nutzung des Instagramprofils lernen die Schüler*innen die Vielfalt, Entwicklung und Bedeutung des Mediums kennen. Im Projektverlauf wird dies außerdem weiter analysiert und reflektiert. Die Schüler*innen beschäftigen sich mit dem Thema Meinungsbildung via Social Media und werden darin geschult, Medien in Bezug darauf zu beurteilen. Es wird zudem gefördert, die Chancen, aber auch Herausforderungen dieses Mediums für die Realitätswahrnehmung zu erkennen.
Demokratiekompetenz
- Kommunikationskompetenz: Kommunikation in Gruppen, aber auch über Soziale Medien (-> Instagram) als Basis für pol. Mündigkeit (RPB S. 12)
- Wissensvermittlung: Wissen über politische Geschehnisse, auch aus der Vergangenheit (-> Migrationsgeschichte im Ruhrgebiet im 19. und 20. Jhd.) als Grundlage für pol. Partizipation (RPB S.14)
- Reflexionsfähigkeit: politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorgänge (-> die Migrationsgeschichte im Ruhrgebiet im 19. und 20. Jhd.) verstehen, analysieren und hinterfragen (RPB S.15)
- Konfliktfähigkeit: strukturelle und interessensbedingte Ursachen von Konflikten verstehen, gegenseitiges Verständnis und Zugeständnisse erlernen (-> welche Konflikte gab es im 19. und 20. Jhd. im Ruhrgebiet, welche Lösungsansätze gab es?) (RPB S.15)
- Toleranz: Verständnis für die Eigenarten anderer Menschen und anderer Kulturen (-> der Migrant*innen im Ruhrgebiet), Verschiedenheiten als Chancen verstehen (RPB S.15)
- Interkulturelle Kompetenz: interkulturell geprägte Zusammenhänge verstehen und damit umgehen können (RPB S.18)
- Methodische-/ Medienkompetenzen: über verschiedene Medien gezielt relevante Informationen für das Erstellen von Instagram-Posts finden, bewerten und verwenden können (RPB S.18)
Medienpädagogische Methode/Herangehensweise des Projektes:
Allgemein kann zwischen fünf verschiedenen medienpädagogischen Ansätzen unterschieden werden:
(1) der Ansatz der bewahrenden Pädagogik,
(2) der reparierenden Pädagogik,
(3) der aufklärenden Pädagogik,
(4) der alltagsorientierten, reflexiven Pädagogik und
(5) der handlungsorientierten, partizipatorischen Pädagogik
- das vorliegende Konzept handelt nach dem handlungsorientierten, partizipatorischen Ansatz ; dabei geht es darum, dass die Schüler*innen nicht nur Inhalte konsumieren, sondern diese auch aktiv gestalten. Dadurch lernen sie die Medien und ihre Funktionsweisen wesentlich besser kennen als beim bloßen Konsumieren