#NoHate
Über uns
Die Sozialen Medien werden immer präsenter in unserem Alltag. Instagram, TikTok, WhatsApp - so gut wie jeder von uns hat sie auf seinem Smartphone. Wir quatschen, posten Fotos und Videos von tollen Momenten, egal wo auf der Welt wir uns befinden. Innerhalb von einem Klick kann jeder sehen, was der andere tut und das ganze kommentieren. Die Digitalisierung hat durchaus Vorteile, aber auch einige Nachteile. Hassrede, Cybermobbing, Fake News - sie begegnen uns fast genauso oft im Netz, wie ein lustiges Hundebild. Was sind also die Vor- und Nachteile von Digitalisierung? Wie kann man mit Cybermobbing umgehen und wo sich Hilfe holen? Und gab es Cybermobbing schon in ähnlicher Form in unserer Geschichte? Was hat Hexenverfolgung damit zu tun?
Als Studenten der Sozialen Arbeit an der FH Münster haben wir uns beschlossen, uns zusammen mit Geschichtsreferendaren dem Thema Digitalisierung und die damit verbundene Vor- und Nachteile zu widmen und ein Projekt zu diesem Thema durchzuführen. Die 8. Klasse eines Gymnasiums hat sich unseren Fragen und Aufgaben gestellt
Cybermobbing
Unter Cyberbullying oder Cybermobbing versteht man absichtliche, systematische und meist andauernde Beleidigung, Bedrohung, Bloßstellung oder Belästigung von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien. Es reicht von Beschimpfungen und Beleidigungen per Chatnachricht über die Verbreitung von Lügen und Gerüchten in Messengergruppen bis hin zur Veröffentlichung privater Fotos, Videos oder Chatverläufe von Betroffenen auf sozialen Netzwerken. Für diese Form des Mobbings nutzen Täter*innen Smartphone, Tablet, Computer oder Spielekonsole – kurzum, alle internetfähigen Endgeräte.
Durch die rasant angestiegene Nutzung von mobilen Endgeräten haben sich Online-Kommunikationsmedien als zentrale Räume der Interaktion, Information, Unterhaltung und Beteiligung etabliert. Dies gilt in besonderem Maße für den Medienalltag Heranwachsender. Das Internet dient ihnen als eine Plattform, auf der sie ihre Persönlichkeit präsentieren, sich mit ihren Peers austauschen und soziale Beziehungen pflegen können.
Beim „klassischen“ Mobbing besteht in der Regel ein Machtungleichgewicht zwischen Täter/in und Opfer. Beim Cybermobbing muss dies nicht zwangsläufig vorhanden sein. Die körperliche Distanz zwischen den Konfliktparteien und eine vermeintliche Sicherheit durch Anonymität können als eine Art Schutzraum fungieren. Dadurch wagen es auch Schwächere, selbst aktiv zu werden und aggressive Handlungsoptionen anzuwenden. Dies ist eine mögliche Erklärung dafür, warum jedes fünfte Cybermobbing-Opfer selbst zur Täterin oder zum Täter wird. Wie verbreitet Cybermobbing in Deutschland ist, verrät ein Blick auf drei wissenschaftliche Studien aus den Jahren 2017 bis 2019. Den Studien zufolge sind aktuell durchschnittlich 8 bis 14 % der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Opfer von Mobbing im Netz – also ungefähr jede/-r Zehnte.
Im Gegensatz zum persönlichen Mobbing von Angesicht zu Angesicht kann Cybermobbing jederzeit auftreten und Betroffene rund um die Uhr verfolgen. Da digitale Medien zeit- und ortsunabhängig sind, wird das Mobbing vom Schulalltag oder gar von komplett Außenstehenden in die Familien- und Freizeit hineingetragen. Für die Opfer bedeutet dies, dass es keinen sicheren Rückzugsort mehr gibt. Dies kommt einem massiven Eingriff in die Privatsphäre gleich.
Problematisch ist außerdem, dass online veröffentlichte Inhalte potenziell eine sehr hohe Reichweite erlangen können. Einmal online, können andere sie beliebig speichern, teilen und vervielfältigen – und damit einer unüberschaubaren Öffentlichkeit zugänglich machen. Das führt dazu, dass Betroffene die Verbreitung der Inhalte kaum noch selbst kontrollieren können. Unter Umständen sind beleidigende Kommentare, bloßstellende Fotos oder entwürdigende Videos auch nach Jahren noch im Netz zu finden. Eine vollständige und dauerhafte Löschung ist nahezu unmöglich, da die Inhalte sowohl auf den Endgeräten der Sender*innen und Empfänger*innen als auch auf den Betreiberservern gespeichert sind. Kurz gesagt: Das Internet vergisst nichts.
Hexenverfolgung
Die Hexenverfolgung fand in ganz Europa zwischen 1550 und 1650 statt, die Zahl der verfolgten beträgt insgesamt über eine Millionen Menschen, im Deutschen Reich wurden insgesamt 40.000 Menschen verbrannt. Den Höhepunkt der Hexenverfolgung gab es im 16. Jahrhundert. Die Hexenverfolgung war nie umstritten, die Katholische Kirche hat dort ordentlich mitgewirkt. Es ergab sich oft aus Rache oder Neidmotiven. Die Menschen glaubten, dass die Hexen mit dem Teufel in Verbindung standen.
Wer wurde als Hexe verdächtigt?
Die Menschen glaubten, dass Hexen übernatürliche Kräfte besaßen, die sie für Gutes aber auch für Zerstörung nutzen könnten. Hexen hätten sich vom Christentum abgelöst und standen mit dem Teufel im Bunde und trafen sich heimlich mit ihm.
Sie tarnten sich als freundliche Nachbarn oder als Kräuterfrauen, niemand wusste genau, woran man eine Hexe eigentlich erkennt. Typisch waren: rote Haare oder eine Kombination aus blauen Augen und dunkler Haut, ein weiteres Merkmal war eine krächzende Stimme.
Auch Männer und Kinder wurden verfolgt, aber überwiegend Frauen (90%).
Sie sollten verantwortlich sein für Missernten, Krankheiten, Aufstände, Kriege, Spaltung der Kirche und für den Klimaumschwung im 17. Jahrhundert, die Menschen konnten sich diese Phänomene nur mit Magie und Zauberei erklären.
Unser Projekt - die erste Doppelstunde
In zwei Doppelstunden haben wir uns mit interaktiven Methoden den Themen Digitalisierung, Cybermobbing und Hexenverfolgung genährt.
Die erste Doppelstunde haben wir eingeleitet, indem wir wissen wollten, welches Medium die Schüler am meisten verwenden. Die meisten nutzen den Computer und das Smartphone. Interessant war zu sehen, dass vor allem die Jungs gerne den Computer benutzen.
Um uns dem Thema Gefahren der Sozialen Medien zu widmen, haben wir die Schüler gefragt, was sie zum Thema Cybermobbing schon wissen. Wir haben den Schülern mehre Videos über das Thema Cybermobbing präsentiert. Aus ihnen konnte entnommen werden, wie eine Cybermobbingsituation aussehen und sich entwickeln kann und welche Folgen diese Situation für das Opfer hat.
Auf die Frage, wie die Schüler damit umgehen würden, wenn sie selber ein Opfer von Cybermobbing werden, hatten viele die Lösung, dass sie sich als erstes an ihre Eltern wenden würden. Wir haben ihnen noch weitere Lösungen, wie etwa eine Rufnummer die sie bei so einem Problem, erreichen können, über ein weiteres Video präsentiert. Außerdem haben wir einen Flyer über das Thema Cybermobbing und auch mit Hilfsangeboten an die Schüler verteilt.
Im weiteren Verlauf der Stunde spielten wir mit der Klasse das Spiel "Alle die..." , um ihr Medienverhalten besser einschätzen zu können. Die Ergebnisse hierzu sieht man in der unteren Statistik.
Zum Abschluss haben wir die Schüler in Gruppen eingeteilt und sie gebeten, Plakate mit den Vor- und Nachteilen von Digitalisierung zu erstellen. Jedes Plakat wurde vorne vor der Klasse vorgestellt und am Ende im Plenum wurden die Ergebnisse (wie etwa, was wurde als Nachteil am meisten genannt) zusammengetragen.
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Vorteile
| Homeschooling
| Gibt Selbstbewusstsein durch Kommentare und Likes
| Vorbilder
| Neue Freunde kennen lernen
| Bestätigung/ Aufmerksamkeit
| Geld verdienen, Berühmt werden
| Freizeitbeschäftigung
| Auf dem neusten Stand bleiben
| Schneller Arbeiten -> Hilfsmittel
| Spaß
| Inhalte teilen
| Neue Freunde kennen lernen
| Vernetzung / Mitreden/ Nachrichten aus der ganzen Welt
| Kontakte pflegen
| Infos / Neuigkeiten
| Alles wird bequemer
| Unterhaltung
| Erreichbarkeit
| Man sieht wo wann und was andre gerade machen
| Inspiration
| Kommunikation
| Einnahmequelle/ Geld verdienen
| Selbstbewusstsein
| Alles auf einem Gerät
| Schnelles und unkompliziertes informieren
| Besserer Austausch von Daten
| Mit vielen Leuten unterschiedlichen Alters kommunizieren
| Wirkt sich positiv auf die sozialen Kompetenzen aus
| Steigert das Selbstwertgefühl
Nachteile
| Weniger Schlaf
| Weniger „echte“ Freunde
| Schlechte Noten
| Aggressionen
| Rassismus
| Sexismus
| Diskriminierung
| Fake
| Zu viel Werbung
| Cybermobbing
| Fallen/ Kriminalität
| Vergleich mit anderen
| Beeinflussung der Privatsphäre
| Selbstzweifel
| Falsches Weltbild
| Bestätigungssucht
Zusammenfassung
Viele der Vorteile die die Schüler gefunden haben, sehen wir als Nachteile oder eher kritisch zu betrachtende Aspekte an, zum Beispiel die ständige Erreichbarkeit und das Wissen, wo sich Freunde aufhalten und was sie gerade machen. Auch das oft genannt worden ist, man könnte berühmt werden und schnell viel Geld verdienen, sowie die Influencer als Vorbilder zu betrachten, wird von der Klasse als Vorteil gesehen. Hier müsste noch mehr Aufklärungsarbeit betrieben werden.
Unser Projekt - die zweite Doppelstunde
In der zweiten Doppelstunde haben wir den Fokus auf die Durchführung eines Actionbounds gelegt. Zum Einstieg haben wir die Schüler die Aufgaben und Informationen aus der letzten Stunde reflektieren lassen. Besonders die Ansprechpartner, um sich Hilfe zu holen in einer Cybermobbingsituation und die Vor- und Nachteile der Digitalisierung, sind hängen geblieben.
Um mit den Schülern das Thema zu vertiefen und eine Verbindung zwischen der Hexenverfolgung im Mittelalter herzustellen, haben wir uns entschieden, mit der Klasse einen Actionbound durchzuführen. Keinem der Schüler war bisher diese Art der digitalen Schnitzeljagd bekannt. Zur Einführung haben wir uns entschieden, wieder ein Erklärvideo zu zeigen.
Die Klasse wurde eingeteilt in sechs Kleingruppen und diese haben die vier Stationen bearbeitet.
Nach knapp 50 Minuten mussten wir leider auf Grund von Zeitmangel die Arbeit beenden. Bei einer kurzen Reflexion zum Ende der Stunde, kristallisierte sich heraus, dass der Actionbound sehr gut bei den Schülern ankam und diese auch gerne das Projekt zu Ende gemacht hätten.
Aufgaben des Actionbound
Video über eine Mobbingsituation
Aus Datenschutzgründen dürfen wir die Ergebnisse leider nicht veröffentlichen
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Warum wurden Menschen als Hexen verfolgt
Tagebucheintrag
Aus zeitlichen Gründen, sind die Schüler leider nicht mit dieser Aufgabe fertig geworden
Ergebnisse Aufgabe 2
Gemeinsamkeiten
- jemand ist anders
- unberechtigt
- Gruppenzwang
- Angst vor dem Opfer
- Neidmotive
- anonym
- alle gegen einen
- bodyshaming
- kann jeden treffen
- schwere Folgen
- viele Täter
- Rassismus
- aus persönlicher Rache
- in der Öffentlichkeit
- Mitläufer
Unterschiede
- bei Cybermobbing Hilfe suchen möglich, bei Hexenverfolgung nicht
- Cybermobbing ist digital
- Cybermobbing eher psychische Gewalt, Hexenverfolgung sowohl körperlich als auch psychisch
- nicht mehr mit dem Teufel im Bunde
- Cybermobbing erst im 21. Jahrhundert, Hexenverfolgung in der frühen Neuzeit
- Hexenverfolgung gleich Mord, Cybermobbing gleich Selbstmord
Zusammenfassung
Tatsächlich gibt es sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als vorher erwartet. Besonders die Motive sind zu vergleichen, zum Beispiel die persönliche Rache oder das jemand sich vom Aussehen oder Verhalten anders verhält, sind sowohl Gründe für Cybermobbing als auch für Hexenverfolgung. Die Mittäter haben in beiden Fällen Angst, selber zum Opfer zu werden.
Unsere Ziele
Wir kombinieren Medienkunde, Mediennutzung, Medienkritik und Mediengestaltung miteinander, die Stationen von unserem Actionbound Parcours beinhalten alle der folgenden Aspekte. Wir wollen damit ein kritisches, selbstbestimmtes, sozial verantwortliches, kreatives und reflektiertes Medienhandeln erzielen.
Wir wollen die Medienkompetenz und Demokratiekompetenz der Schüler*innen fördern.
Wir wollen auch auf Risiken der Sozialen Medien aufmerksam machen, aber auch auf Vorteile.
Die Schüler*innen sollen mitwirken (Action Bound Parcours) und selber Kompetenzen entwickeln und vorhandene Kompetenzen sinnvoll in Ihren Alltag einbetten. Es soll ein gemeinsamer interaktiver Austausch entstehen, den wir unterstützen.
Wir stellen auch einen Raum bereit, den die Schüler*innen nuten können über eigene Erfahrungen zusprechen.
Präventionskonzepte/ Lösungswege werden aufgezeigt.
Unsere Fazit
Die Ziele konnten alle mit den Schülern erfüllt werden.
Die Umsetzung und die Erarbeitung unseres Projektes hat uns Spaß gemacht, trotzdem gab es einige Hindernisse.
Die Schüler haben unser Angebot gut angenommen und toll mitgearbeitet und eigene Ideen eingebracht. Es war eine sehr interaktive Lernzeit, die leider durch zu wenig Zeit eingedämmt wurde. Besonders für die Umsetzung des Actionbounds und eine Präsentation und Reflexion der Ergebnisse, hätten wir eine weitere Doppelstunde benötigt. So ist leider keine Gruppe mit den vier Stationen fertig geworden.